Kräutergartenfest und GartenLeben

Sie nennen ihn auch den Kräuter-Magier. In Wirklichkeit heißt der Mann Gregor Keller. Haupteigenschaft: Überzeugungstäter in Sachen Grünzeug. Keller ist einer der Aussteller beim Kräutergartenfest, das vom 9. bis zum 12. Mai zusammen mit dem Gartenfestival „GartenLeben“ im Park von Schloss Moyland stattfindet.
Keller selber formuliert es – unter anderem – wie folgt: „Ich möchte den Pflanzen eine Stimme geben.“ Keine Angst – der Mann ist mitnichten seltsam und – gäbe es diese Steigerung – noch mitnichtener ein Missionar. Aber: Er kennt sich aus. Er weiß, dass der von vielen Gartenfreunde mit Inbrunst gehasste Girsch ein guter Kämpfer gegen die Gicht ist. „Der löst die Kristalle, die sich an den Gelenken bilden auf und transportiert sie ab.“ Keller geht es (auch) um die „Pflanzen zwischen Gartentor und Haus“, jenes Grünzeug, das von manchen Dreck genannt wird oder Unkraut. Ein Unding.

Mehr als 110 Aussteller

Über 110 Aussteller zeigen an dem langen Wochenende ihre praktischen und originellen Produkte: Blumiges in Hülle und Fülle, dazu Gartenkeramik, Kunst- und Antiquitäten. Darüber hinaus kann man, wie es beim Kräutergartenfest Tradition ist, wieder Pflanzenraritäten rund um den historischen Kräutergarten erwerben. Programmpunkte gibt es, neben dem Kräuter-Magier, reichlich. Wie wär‘s mit Jochen, dem Elefanten? Der kommt aus Weimar und ist in Moyland mit dem Rad unterwegs. Und bevor jemand beim Tierschutzbund Alarm schlägt: Jochen nennt sich zwar Elefant, aber er ist nicht echt. Mehr wird nicht verraten über den fietsfahrenden Pseudodickhäuter, der – potzblitz – auch mit den Besuchern parlieren kann. Und dann wäre da die Sache mit der Hutmacherin – pardon: Hutkünstlerin (Dorothea Wenzel). Die „schneidert“ den Menschen binnen 15 Minuten einen Hut auf den Oberleib (=Kopf) und wer‘s erlebt hat – die Dame ist nicht zum ersten Mal dabei – der hat bei den von ihr „behuteten“ eine wunderbare Verwandlung feststellen können, nach dem Motto: klein rein – groß raus. Wer die Hutkünstlerin mit einer eigens angefertigten Kreation verlässt, sagen Zeugen, sei danach anders drauf, habe einfach eine ganz andere Ausstrahlung. Pilzseminare der Village Fungi erklären, wie man Speisepilze im eigenen Garten auf Baumstämmen und in angelegten Pilzbeeten züchten kann und mehr und Klavierspieler Norbert Schulte ist für die musikalische Untermalung zuständig. Für Entschleunigung und Erholung zwischendurch sorgen Kaffeespezialitäten und frische französische Crêpes.
Anke und Michael Peters, die Veranstalter, sprechen in jedem Fall von einem Event, bei dem es in Sachen Garten und Wohnen viel zu entdecken gibt. Zwölf Euro kostet der Eintritt pro Person, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 16 Jahren frei. Das Besondere: Wer einmal sein Ticket bezahlt hat, kann während der Dauer der Veranstaltung, also an allen vier Tagen, beliebig oft wiederkommen. „Die Besucher bekommen dann ein Bändchen und damit ist die Sache klar“, sagt Anke Peters. 145 Aussteller sind im Programmheft vermerkt. Geöffnet ist Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Führungen

Führungen durch den Kräutergarten finden am Donnerstag und Freitag um 11, 13 und 14 Uhr statt, Samstag und Sonntag zusätzlich um 12 und 15 Uhr. Führungen durch Schloss und Park gibt es an allen vier Veranstaltungstagen jeweils um 12 Uhr. Ein Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „Drei Hubwagen“ wird am Donnerstag und Samstag jeweils um 15 Uhr angeboten, durch die Ausstellung „Lennart Lahuis“ geht es am Freitag und Sonntag ab 14 Uhr. Treffpunkt für alle Führungen ist am Kutschenrondell. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.