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Inklusionsmarsch

Beschreibung
Behindert? Das sind die anderen. Nicht wenige denken das und übersehen dabei, dass es auch sie treffen kann – sei es durch einen Unfall, einen Schlaganfall oder eine psychische Erkrankung ...
Einmal im Jahr findet seit 2006 der Aktionstag für Menschen mit Behinderungen statt. Einmal im Jahr senkt sich das Brennglas auf eine Gruppe der Bevölkerung, die oft genug übergangen, übersehen und „überdacht“ wird. Ein Nichtzurkenntnisnehmen muss nicht das Ergebnis einer bewussten Handlung sein – oft genug fehlt es am Sichhineinversetzen in die Lage der anderen.
Am Samstag, 4. Mai, findet zwischen 11 und 14 Uhr ein Inklusionsmarsch mit Kundgebung statt. Das Motto: Für bessere Inklusion – Für mehr Teilhabe – Für mehr Chancengleichheit – Für Barrierefreiheit. Carolyn Kempers vom Selbsthilfe-Büro des Paritätischen: „Wir haben uns entschieden, den Aktionstag in seiner Struktur in diesem Jahr abzuändern.“ Klartext: Aus der Veranstaltung mit festem Ort und Informationsständen ist der Inklusionsmarsch geworden. Kempers: „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, von einem Protestmarsch zu sprechen. Uns geht es in erster Linie um eine positive Konnotation. Daher der Name Inklusionsmarsch.“
Gründe zum Protestieren gäbe es – mit Blick auf die Barrierefreiheit – allemal. Apropos Barrierefreiheit. Jutta Drehen von der Lebenshilfe: „Vielen denken ja, wenn sie den Begriff Barrierefreiheit hören, an Hindernisse im Stadtbild. Aber es gibt ja auch die Barrieren im Kopf.“ Die seien – sagt auch Bernard Majkowski von „Papillon“ – wegen ihrer Unsichtbarkeit kaum in den Köpfen.
Der Inklusionsmarsch wird am Samstag, 4. Mai, um 11 Uhr an der Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge unterhalb der Schwanenburg beginnen. Von dort aus geht es über Prinzenhof, Nassauer Mauer, Hagsche Straße, Große Straße, Herzogstraße, Menoritenstraße und Kavarinerstraße zum Koekkoekplatz.
Auf dem Weg wird es eine Aufführung vom „Theater im Fluss“ sowie eine Tanzperformance der Tanzgruppe von BetreuWo geben. Carolyn Kempers: „Am Koekkoekplatz werden wir dann vom Bürgermeister der Stadt Kleve empfangen.“
Zu Wort kommen sollen aber vor allem Betroffene. Sie sollen im Rahmen der Kundgebung die Möglichkeit haben, über sich und ihre Wünsche zu sprechen. Bernard Majkowski: „Ich bin sehr gespannt, ob und wie viele Menschen sich zu Wort melden oder auch nur erscheinen werden, denn sich zu zeigen und zu reden bedeutet ja, dass da eine große Portion Mut sein muss. Je mehr Menschen mit Behinderungen teilnehmen, umso mehr zeigt das: Wir sind in Sachen Inklusion auf einem guten Weg.“ Eigentlich ist das Ziel, dass Inklusion kein Thema mehr sein sollte – und zwar im positivsten aller möglichen Sinne. Und der wäre: Normalität.
Carolyn Kempers: „Natürlich haben wir in den vergangenen Jahren schon viel erreicht, aber niemand sollte denken, dass wir beim Thema Inklusion das Ziel erreicht haben.“
Dabei geht es sowohl um die sichtbaren als auch die unsichtbaren Barrieren. Zu den unsichtbaren Hindernissen ist in jedem Fall auch die Sprache zu zählen. Schon für Menschen ohne jegliches geistiges Handycap ist das Verstehen von Formulartexten oft genug eine Herausforderung der besonderen Art. Teilhabe bedeutet immer auch Selbständigkeit. Das gilt auch für die Selbständigkeit beim Thema „Fortbewegung“. Viele Menschen mit Behinderungen wissen nicht genügend über die Möglichkeit, mit besonders umgerüsteten Fahrzeugen am Verkehr teilzunehmen. Immer wieder tauchen allerdings Paradoxien auf. Menschen mit einer geistigen Behinderung, die durchaus in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen. werden bei der Theorieprüfung nicht selten vor unlösbare Aufgaben gestellt. Zwar gibt es die Möglichkeit, sich die Fragen vorlesen zu lassen – allerdings endet dann auch schon die Möglichkeit der Hilfestellung. Die Theorieprüfung müsste dementsprechend angepasst werden, aber dazu bedarf es der Unterstützung aus der Politik. Gerade für Menschen mit Behinderungen sei die Möglichkeit der individuellen Fortbewegung ein wichtiger Teil der Unabhängigkeit, sind die beteiligten Veranstalter sicher.
Der Inklusionsmarsch ist nicht die erste Veranstaltung, bei der es um Barrierefreiheit geht. Unter anderem ging es dabei die Frage, wie es mit Toiletten für Behinderte aussieht.
Schnell ist man zurück am Anfang: Behindert? Das sind doch nur die anderen. Die Veranstalter „möchten zum Umdenken bewegen, Barrieren aufzeigen und gemeinsam mehr Verständnis und Austausch fördern“, heißt es in der Einladung zum Inklusionsmarsch. Weiter heißt es: „Alle sind herzlich eingeladen, sich dem Marsch durch die Klever Innenstadt anzuschließen. Wir sind viele und wollen laut sein.“ Bernard Majkowski: „Wir wollen den Marsch und die Kundgebung nicht so sehr veranstalterzentriert verstanden wissen. Die Betroffenen sollen im Mittelpunkt stehen. Trotzdem ist Organisation wichtig und dazu haben sich zusammengetan: BetreuWo, die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), die Fahrschule Lagarde, die Kontakt- und Koordinierungsstelle Kleve (KoKoBe), die Lebenshilfe GmbH Leben und Wohnen, das LVR HPH-Netz, Papillon, die Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Kleve, das SOS-Kinderdorf Niederrhein, die Stadt Kleve und das Netzwerk einfache Sprache, Together sowie das Theater im Fluss.
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Veranstaltungsbild
Veranstaltungsdaten
Ort
Kleve
Veranstaltungsort
Kleve
Kategorie
Politik
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