„Global Dance – fine & funky tunes for open minds“

„Global Dance – fine & funky tunes for open minds“ ist die Veranstaltungsreihe überschrieben, die seit einigen Jahren durchs Kleverland tourt und eine kleine aber feine Fangemeinde hat. Dahinter stehen Michael Lieber und Nils Roth, die sich schon sehr lange kennen und die mindestens das verbindet: ihre große Leidenschaft für die Musik. „Für diese Art der Musik“, schränken die beiden ein. Denn eins gibt es bei Nils und Michael nicht: Musikwünsche. Das passt einfach nicht zum Konzept. Kennengelernt haben sich Michael und Nils, da war der eine 16 Jahre jung, der andere hatte gerade mal seinen Führerschein in der Tasche. „Damals gab es in Nijmegen das Extase, einen Laden, der seit den 1960er Jahren an 365 Tagen im Tagen geöffnet hatte, bei freiem Eintritt“, geraten die beiden ins Schwärmen und erinnern sich, dass dort Musik lief, die sonst nirgends zu hören war. Ach ja, nicht zu vergessen das Jazz-Festival in Moers: „Da wurde die ganze Nacht getanzt.“ Später ist Michael dann fürs Studium nach Düsseldorf gezogen. „Das war so die Zeit, als das mit dem Techno anfing“, sagt er. Donnerstagsabends traf man ihn in der Bhaggy-Disco an, ansonsten auch gern im legendären Baby-Love-Club. Damals war Michael Sozialarbeiter und kümmerte sich um Jugendliche. Später war er einige Jahre in Süd-Ost-Asien, heute ist er Yogalehrer und lebt wieder in Kleve. „Ich möchte auch nichts anderes mehr machen“, sagt er. Nils ist derweil gleich in Kleve geblieben (übrigens beruflich auch im sozialen Bereich), man kennt ihn auch aus seiner kleinen Kaffeebude auf dem Klever Wochenmarkt. Es ist für ihn der perfekte Ausgleich für seinen Beruf als Erzieher. Er ist auch derjenige, der mit dem „Global Dance“ in Kleve angefangen hat. Da spielte er einige Sets im Culucu in Rindern, als das noch von einem Verein betrieben wurde, bei dem Nils natürlich auch mitgemischt hat. Zusammen haben Nils und Michael später in Keeken im Schützenhaus aufgelegt, einige Male waren sie auch im Caféhaus Niederrhein in Kranenburg und im Theater im Fluss in Kleve zu Gast. Jetzt steht, nach längerer Pause, am Samstag 26. Oktober, ab 21 Uhr die nächste Party an. Dieses Mal im Casa Cleve an der Tichelstraße. Ihren Stil beschreiben die beiden so: „Techno im weitesten Sinne, Ambient, Minimal und House werden in ihren bunten Facetten mit Jazz-, Alternative- und Worldmusic-Elementen neu abgemischt und kommen in frischem Gewandt daher, treibend, schwebend, pulsierend.“ Stets gilt: „Lass dich überraschen!“ Nicht „Wünsch dir was!“ Die beiden bereiten ihre Sets, die sie im Wechsel oder im Ping-Pong-System spielen, vor. „Da könnte ich, selbst wenn ich es wollte (will er aber nicht), gar nicht irgendeinen Wunschtitel einbauen“, sagt Nils. Er sieht sich als DJ nicht unbedingt als Dienstleister, „die Musik mache ich auch für mich.“ Trotzdem gibt es durchaus Remixe mit bekannten Songelementen, gern funky, mit verlässlichen Beats – und durchgehend tanzbar. Er mag auch arabische Musik. Eigentlich, so sagt er selbst, hört er sich kreuz und quer durch alle Länder. Michael auch, aber er ist „technoider“ unterwegs („20 Jahre Großstadt-Clubs“). Er mag Techno, aber auch „natürliche“ Instrumente, „und die mixe ich mir dann auch einfach rein“, sagt er. Angesprochen fühlen dürfen sich alle, die stundenlang tanzen wollen, unabhängig vom Alter oder der Nationalität. „Das ist ja auch das Tolle“, sagt Nils, „Musik ist eine Weltsprache – sie trennt nicht, sie verbindet.“ Damit keiner ausgeschlossen wird, ist der Eintritt frei. Ein Non-Profit Tanz Event. Lohn ist, wenn die Tanzfläche voll ist. Und die beiden Spaß haben. Guter Umsatz („zumindest kostendeckend“) wäre (mit Blick auf den jeweiligen Gastgeber) auch willkommen, denn sie würden gern regelmäßig, vielleicht einmal im Monat, zum „Global Dance“ einladen. An einem festen Standort, in wechselnden Locations, vielleicht auch mal im Südkreis? „Wir sind für alles offen“, sagen sie. Kontakt und weitere Infos findet man unter www.global-dance.de – oder einfach nächsten Samstag vorbeischauen.