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Fashion-Event Kalkar mit Secondhandmarkt

Mehr als 92 Millionen Tonnen Kleidung landen jedes Jahr weltweit im Müll. „Damit könnte man jeden Tag anderthalb Mal das Empire State Building in New York füllen“, sagt Sabrina Meisen, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Kalkar. Dabei würden allein 2700 Liter Wasser für die Herstellung eines T-Shirts benötigt. Mit einem Fashion-Event am Sonntag, 6. April, von 11 bis 16 Uhr, im Pädagogischen Zentrum (PZ) des Kalkarer Jan-Joest-Gymnasiums möchte Meisen gemeinsam mit den Ehrenamtlichen des Klimaschutzes in kleinen Kommunen und Stadtteilen (KlikKS) auf das Thema nachhaltige Mode aufmerksam machen.
Denn nachhaltige Mode gibt es nicht nur bei Mode-Unternehmen, die sich genau auf diese Thematik spezialisiert haben, sondern eben auch „Secondhand“. Dazu beinhaltet das Fashion-Event Kalkar einen großen Secondhandmarkt, bei dem sich bereits 31 Teilnehmer angemeldet haben. Sie werden ihre gebrauchte, aber saubere und gut erhaltene Kleidung im PZ zum Verkauf anbieten. Das soll auch ein Bewusstsein für die Nachhaltigkeit im Umgang mit Textilien schaffen. „Kleidung wird häufig wie ein Wegwerfartikel behandelt. Mit dem Fashion-Event möchten wir zeigen, wie unsere Kleidung wieder an Wert gewinnen kann und dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Textilien Spaß macht“, sagt Meisen. Gebrauchte Kleidung zu kaufen, spare Ressourcen, CO2 und Wasser.
Die Idee zu dem Event hatte Christine van Brakel-Verholen. „Wir wollen mit diesem Angebot das Thema Secondhand auch aus diesem Schmuddel-Image wegholen, wo es einfach nicht hingehört“, sagt van Brakel-Verholen. Sie gehe häufiger auf Secondhand-Märkte und schätze diese als Ort, wo gut erhaltene Kleidung weiterverkauft werden könnten statt sie wegzuwerfen. „Deshalb war es mir auch wichtig, dass die Kleidung auf unserem Markt wirklich verkauft und nicht verschenkt wird. Wenn jemand für das Kleidungsstück etwas bezahlt hat, hat er gleich eine andere Wertschätzung dafür, als wenn er es umsonst erhalten hat. Secondhand ist keine Art der Müllentsorgung“, betont van Brakel-Verholen. Es sei jedoch wichtig, dass die zu verkaufende Kleidung gut erhalten, sauber und möglichst gebügelt sei: „Sonst wird sie nicht gekauft.“
Das Fashion-Event Kalkar ist aber nicht einfach nur ein Secondhandmarkt für gebrauchte Kleidung. Denn ebenso ressourcenschonend sei es, Kleidung gut zu pflegen, zu reparieren und so lange wie möglich zu tragen. Damit das gelingen kann, wird es am Sonntag, 6. April, auch ein „Repair-Café“ speziell für Kleidung geben. Besucher können dort von 11.30 bis 15 Uhr beschädigte Kleidungsstücke aus dem eigenen Kleiderschrank mitbringen und auf kreative Weise reparieren und verschönern (lassen). Nähmaterial und Nähmaschinen werden dafür zur Verfügung gestellt. Das „Repair-Café“ wird von Modedesignerin Jutta Meisen, Mitbegründerin des Upcycling-Modelabens Nou.Niss aus Bielefeld, begleitet. Sie gibt Tipps beim Flicken und bringt Designideen zum Verschönern der Kleidung mit.
Darüber hinaus wird beim Fashion-Event Kalkar die „blaue Jeanstonne“ vor Ort sein. Wer kaputte Jeanshosen oder Jeansjacken mit einem Baumwollanteil von mindestens 95 Prozent hat und die nicht mehr zu retten sind, kann diese mitbringen und in der Jeansrecyclingtonne entsorgen. Die Jeansstoffe werden geschreddert und zu neuen Baumwollfäden verarbeitet. Die Betreuung der Jeansrecyclingtonne ist ein Projekt der Fachschaft Textilien von der städtischen Realschule Kalkar.
Modedesignerin Jutta Meisen wird außerdem von 15 bis 16 Uhr in einem Vortrag erklären, warum Upcycling eine wichtige Rolle im Kampf gegen Überkonsum und Ressourcenverschwendung spielen kann. Dafür wird den Zuhörern zunächst ein Überblick über die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft gegeben, die die kurze Nutzungsdauer und die Überproduktion von Fast Fashion mit sich bringen. „Fast Fashion bezeichnet das schnell wechselnde Angebot stark trendbezogener Kleidung, deren Qualität meist schlecht und deren Preis niedrig ist“, erklärt Klimaschutzmanagerin Sabrina Meisen. Den Teilnehmenden werde außerdem gezeigt, wie sie selbst einen positiven Beitrag gegen den Überkonsum leisten können.
Ein gesellschaftliches Manko der Kleidungsproduktion seien nach wie vor die schlechten Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Asien, Afrika und Lateinamerika. Der Weltladen in Kalkar setzt sich jedoch für faire Bedingungen für Näher ein und verkauft auch fair gehandelte Kleidung in seinem Laden an der Monrestraße. Beim Fashion Event werden sie diese präsentieren und ausstellen, allerdings nicht verkaufen. „Grundsätzlich ist Kleidung dann fair, wenn die Menschen, die sie herstellen, selbstbestimmt agieren, grundlegende Rechte haben und von ihrer Arbeit leben können“, sagt Hildegard Minten vom Weltladen.
Schüler des Jan-Joest-Gymnasiums in Kalkar stellen zudem einheimische und insektenfreundliche Pflanzen an einem Informationsstand vor. Außerdem verkaufen sie Kaffee und Kuchen. Die Einnahmen tragen dazu bei, den diesjährigen Abiball zu finanzieren.
Das komplette Programm gibt es online unter www.kalkar.de/de/inhalt/fashion/.
Zudem suchen die Ehrenamtler des Klimaschutzes in kleinen Kommunen und Stadtteilen (KlikKS) weitere freiwillige Helfer. Wer Lust hat, sich bei KlikKS zu engagieren, kann sich per E-Mail an klima@kalkar.de melden.
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Veranstaltungsbild
Veranstaltungsdaten
Ort
Kalkar
Veranstaltungsort
Pädagogisches Zentrum (PZ) im Schulzentrum Kalkar
47546 Kalkar
Am Bollwerk
Kategorie
Freizeit
Homepage
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Termine
Datum
Einlass
Anfang
Ende
06.04.2025
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11:00
16:00
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