3. Sitzung Klever Schwanenfunker
„Wej fiere, dat es kloar – näss vöör 100 Joar!“ Unter diesem Motto ließen es die Klever Schwanenfunker am Wochenende bei ihren ersten beiden Sitzungen so richtig krachen mit feinen Büttenreden, frecher Comedy, fetziger Musik und fantastischen Tänzen. Wie immer alles mit viel Lokalkolorit, herrlich zotenfrei und auf hohem Niveau. Wie es sich im Jubiläumsjahr gehört, hatten sich die Funker dem Anlass entsprechend ganz besonders in Schale geworfen. Oder eher ins Kostüm, denn sie ließen optisch die Goldenen Zwanziger Jahre wieder aufleben und hießen die Gäste in Charleston-Kleid und Glitzer-Jacket mit einem Glas Sekt willkommen.
Los geht es nach dem Einzug des Elferrats aber erstmal mit einem Geburtstagsständchen. Die voll besetzte Stadthalle singt – und die Funker-Familie strahlt. 100 Jahre, das ist schon eine Hausnummer. Das lässt sich auch der Klever Narr (Michael Rübo) nicht entgehen. Er kehrt fürs Jubiläum zurück in die Funker-Bütt. Nach einem Schnelldurchlauf durch 100 Jahre Funker-Karneval, blickt er in bewährter Manier kritisch auf das politische Weltgeschehen und schüttelt den Kopf über Trumps Allmachtsfantasien, um dann auf das Wesentliche zu kommen: „Wir Karnevalisten nehmen uns selbst in die Pflicht. Und auch allen Bürgern steht es gut zu Gesicht, dass wir uns wieder stärker kümmern, sonst liegt das in großen Trümmern, was der Paragraph 1 im Grundgesetz bestimmt: dass Menschenwürde und Lebensschutz unantastbar sind.“ Er schließt mit dem eindringlichen Appell, zur Wahl zu gehen, denn „nicht zu wählen, wäre doof und dumm“.
Weißen Rauch aufsteigen sieht der neue Schwanenritter, Propst Johannes Mecking. Von seinem Balkon aus erteilt er den Segen und sieht seinen Dom zum neuen Vatikan aufsteigen. Angesichts der anstehenden Landesgartenschau freut er sich auf glanzvolle Zeiten und überhaupt amüsiert er sich über die Planungswut der Klever: „Minoritenplatz hin und her, ihr Lieben, ich glaub, dat wird nix mehr“. Als er dann auch noch ein Lied anstimmt, sind alle Schäfchen restlos begeistert. Als Dank gibt‘s den Schwanenritterorden und den Ritterschlag. Johannes I. ist ein echtes Talent in der Bütt und nimmt sich selbst auf die Schippe. Der Ritterschlag: mehr als verdient. Die Bühne frei macht er für Prinz Tim den Rockenden, der mit seinem Gardelied reichlich Schwung in den Saal bringt. Für das Klever Narrenoberhaupt ist es ein Heimspiel – da lässt er sich natürlich auch gebührend feiern.
Das Jubiläum beschäftigt die Chaoten, die kurzerhand eine Zeitmaschine entwickelt haben und das Publikum mit auf eine Zeitreise nehmen. Da gibt es ein Wiedersehen mit dem Bältermann, mit Pogge Wim (Wilhelm Lievertz), mit den noch halbwüchsigen Funkertwens, und mit „DiSchu“, Paul Dirmeier und Helmut Schumacher, die viele Jahre lang mit ihren legendären Zwiegesprächen unterhielten.
Eine Zeitreise gibt’s auch bei Bernd Thiele, der in der Bütt an die guten alten Zeiten im Partykeller erinnert – mit Mettigel und Käsespießen. „Damals haben die Leute ja auch überall geraucht“, erinnert er an den Internationalen Frühschoppen, als sich die Journalisten im Fernsehen noch bei Wein und Zigaretten („für Helmut Schmidt wurde der Begriff Kettenraucher überhaupt erst erfunden“) austauschten. Er rät: „Es wäre vielleicht ganz gut, wenn sich Scholz, Merz und Co. mal so richtig besaufen würden.“ Thiele selbst ist da viel gesundheitsbewusster. Er testet im Supermarkt etwa gewissenhaft das vorrätige Obst und Gemüse. Die eingedrückte Ware legt er mit der Delle nach unten wieder zurück, damit der nächste Kunde „ein unbeschädigtes Testfeld“ vorfindet... Und einer darf in der Schwanenfunker-Bütt nicht fehlen: Der Buur, Michael Hövelmann, gibt später am Abend im derben Platt seine Anekdoten zum Besten – sehr zur Freude der Gäste. Auf alte Bekannte trifft man auch am Büdchen. Sebastian Brenke, Bernd Thiele und Michael Rübo plaudern als Ingo, Schnüppi und Sepp lässig über die Denkmäler, die sich die Stadtoberen selber gesetzt haben, etwa das (überflüssige) Parkleitsystem, die Hochschule oder die Landesgartenschau („Wolfgang Gebings Wellness-Oase“), über Bürgermeister-Kandidaten und den Reichswald.
Launige Töne gibt es wie gewohnt vom Funkerchor, der sich mit Stücken wie „Pack die Badehose ein“ oder „Wind of Change“ vom Tuning-Szenetreff am Carfreitag (äh, Karfreitag) über Nationalpark-Debatte bis zum Aufruf, zur Wahl zu gehen, singt. Noch mehr Musik gibt es von den FunkerTwens, die ohnehin Garanten dafür sind, das der Saal Kopf steht und im „Zurück in die Zukunft“-Outfit sowohl die Zeit zurückdrehen wollen als auch an „Bauch, Beine, Po“ arbeiten. Überhaupt: Musik und Tanz spielen eine große Rolle bei den Schwanenfunkern. Nicht nur die hauseigene Band Crème Fräsch sorgt mit zwei Showblöcken für perfekte Unterhaltung. Da ist auch die große Schar der Tanzmädchen, die als „Funkerschwänchen“ und „Schwanenfünkchen“ mit Show- und Gardetanz begeistern, während die „Schwanensprösschen“ bereits im Startblock stehen. Und die Solo-Tänzerinnen, die sich in die Herzen des Publikums tanzen. Dafür gibt‘s reichlich Beifall. Den gibt es auch für das Liedgut der Schwanenfunker von Willi Richrath („Kleef blivt Kleef“), unter anderem zuckersüß vorgetragen von der Mundart-AG der Materborner Marienschule, und überhaupt für alle Aktiven, die vor und hinter der Bühne wieder gezeigt haben, wie schön der Klever Sitzungskarneval – auch mit 100 Jahren auf dem Buckel – ist. Wer sich selbst davon überzeugen will, hat am Samstag um 18.11 Uhr noch einmal Gelegenheit dazu, denn dann laden die Schwanenfunker zu ihrer dritten Sitzung in der Stadthalle ein. Es lohnt sich. Gut Funk Helau!
Los geht es nach dem Einzug des Elferrats aber erstmal mit einem Geburtstagsständchen. Die voll besetzte Stadthalle singt – und die Funker-Familie strahlt. 100 Jahre, das ist schon eine Hausnummer. Das lässt sich auch der Klever Narr (Michael Rübo) nicht entgehen. Er kehrt fürs Jubiläum zurück in die Funker-Bütt. Nach einem Schnelldurchlauf durch 100 Jahre Funker-Karneval, blickt er in bewährter Manier kritisch auf das politische Weltgeschehen und schüttelt den Kopf über Trumps Allmachtsfantasien, um dann auf das Wesentliche zu kommen: „Wir Karnevalisten nehmen uns selbst in die Pflicht. Und auch allen Bürgern steht es gut zu Gesicht, dass wir uns wieder stärker kümmern, sonst liegt das in großen Trümmern, was der Paragraph 1 im Grundgesetz bestimmt: dass Menschenwürde und Lebensschutz unantastbar sind.“ Er schließt mit dem eindringlichen Appell, zur Wahl zu gehen, denn „nicht zu wählen, wäre doof und dumm“.
Weißen Rauch aufsteigen sieht der neue Schwanenritter, Propst Johannes Mecking. Von seinem Balkon aus erteilt er den Segen und sieht seinen Dom zum neuen Vatikan aufsteigen. Angesichts der anstehenden Landesgartenschau freut er sich auf glanzvolle Zeiten und überhaupt amüsiert er sich über die Planungswut der Klever: „Minoritenplatz hin und her, ihr Lieben, ich glaub, dat wird nix mehr“. Als er dann auch noch ein Lied anstimmt, sind alle Schäfchen restlos begeistert. Als Dank gibt‘s den Schwanenritterorden und den Ritterschlag. Johannes I. ist ein echtes Talent in der Bütt und nimmt sich selbst auf die Schippe. Der Ritterschlag: mehr als verdient. Die Bühne frei macht er für Prinz Tim den Rockenden, der mit seinem Gardelied reichlich Schwung in den Saal bringt. Für das Klever Narrenoberhaupt ist es ein Heimspiel – da lässt er sich natürlich auch gebührend feiern.
Das Jubiläum beschäftigt die Chaoten, die kurzerhand eine Zeitmaschine entwickelt haben und das Publikum mit auf eine Zeitreise nehmen. Da gibt es ein Wiedersehen mit dem Bältermann, mit Pogge Wim (Wilhelm Lievertz), mit den noch halbwüchsigen Funkertwens, und mit „DiSchu“, Paul Dirmeier und Helmut Schumacher, die viele Jahre lang mit ihren legendären Zwiegesprächen unterhielten.
Eine Zeitreise gibt’s auch bei Bernd Thiele, der in der Bütt an die guten alten Zeiten im Partykeller erinnert – mit Mettigel und Käsespießen. „Damals haben die Leute ja auch überall geraucht“, erinnert er an den Internationalen Frühschoppen, als sich die Journalisten im Fernsehen noch bei Wein und Zigaretten („für Helmut Schmidt wurde der Begriff Kettenraucher überhaupt erst erfunden“) austauschten. Er rät: „Es wäre vielleicht ganz gut, wenn sich Scholz, Merz und Co. mal so richtig besaufen würden.“ Thiele selbst ist da viel gesundheitsbewusster. Er testet im Supermarkt etwa gewissenhaft das vorrätige Obst und Gemüse. Die eingedrückte Ware legt er mit der Delle nach unten wieder zurück, damit der nächste Kunde „ein unbeschädigtes Testfeld“ vorfindet... Und einer darf in der Schwanenfunker-Bütt nicht fehlen: Der Buur, Michael Hövelmann, gibt später am Abend im derben Platt seine Anekdoten zum Besten – sehr zur Freude der Gäste. Auf alte Bekannte trifft man auch am Büdchen. Sebastian Brenke, Bernd Thiele und Michael Rübo plaudern als Ingo, Schnüppi und Sepp lässig über die Denkmäler, die sich die Stadtoberen selber gesetzt haben, etwa das (überflüssige) Parkleitsystem, die Hochschule oder die Landesgartenschau („Wolfgang Gebings Wellness-Oase“), über Bürgermeister-Kandidaten und den Reichswald.
Launige Töne gibt es wie gewohnt vom Funkerchor, der sich mit Stücken wie „Pack die Badehose ein“ oder „Wind of Change“ vom Tuning-Szenetreff am Carfreitag (äh, Karfreitag) über Nationalpark-Debatte bis zum Aufruf, zur Wahl zu gehen, singt. Noch mehr Musik gibt es von den FunkerTwens, die ohnehin Garanten dafür sind, das der Saal Kopf steht und im „Zurück in die Zukunft“-Outfit sowohl die Zeit zurückdrehen wollen als auch an „Bauch, Beine, Po“ arbeiten. Überhaupt: Musik und Tanz spielen eine große Rolle bei den Schwanenfunkern. Nicht nur die hauseigene Band Crème Fräsch sorgt mit zwei Showblöcken für perfekte Unterhaltung. Da ist auch die große Schar der Tanzmädchen, die als „Funkerschwänchen“ und „Schwanenfünkchen“ mit Show- und Gardetanz begeistern, während die „Schwanensprösschen“ bereits im Startblock stehen. Und die Solo-Tänzerinnen, die sich in die Herzen des Publikums tanzen. Dafür gibt‘s reichlich Beifall. Den gibt es auch für das Liedgut der Schwanenfunker von Willi Richrath („Kleef blivt Kleef“), unter anderem zuckersüß vorgetragen von der Mundart-AG der Materborner Marienschule, und überhaupt für alle Aktiven, die vor und hinter der Bühne wieder gezeigt haben, wie schön der Klever Sitzungskarneval – auch mit 100 Jahren auf dem Buckel – ist. Wer sich selbst davon überzeugen will, hat am Samstag um 18.11 Uhr noch einmal Gelegenheit dazu, denn dann laden die Schwanenfunker zu ihrer dritten Sitzung in der Stadthalle ein. Es lohnt sich. Gut Funk Helau!

Veranstaltungsdaten
Ort
Kleve
Veranstaltungsort
Stadthalle Kleve
47533 Kleve
Lohstätte 7
Lohstätte 7
Kategorie
Freizeit
Homepage
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Termine
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