125 Jahre Feuerwehr: Tag der offenen Tür

Preisfrage: Was haben Duke Ellington, Erich Kästner, Fred Astaire und die Freiwillige Feuerwehr Kranenburg gemeinsam? Antwort: das Geburtstag. Und während die Erstgenannten (logischerweise) das Zeitliche gesegnet haben, feiert letztere am Samstag, 25. Mai, ihr 125-jähriges Bestehen.
Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr Kranenburg am 11. Mai 1899 – es war ein Donnerstag. 20 Mitglieder wurden gezählt. Damals waren es nur Männer. 125 Jahre später zählt der Löschzug Kranenburg 51 Mitglieder. Das Geschlechterverhältnis: 49 zu 2. Was es 1899 noch nicht gab waren die Jugend- und die Kinderfeuerwehr. Andreas Thelosen ist Leiter der Kranenburger Feuerwehr: „Unsere Jugendfeuerwehr hat zurzeit 30 Mitglieder. In der Kinderfeuerwehr sind es 20.“ Für beide Wehren gilt derzeit Aufnahmestopp. „Wir haben nicht mehr Kapazitäten“, erklärt Thelosen. Ist Feuerwehr eigentlich vererbbar? Daniel Cloosters, stellvertretender Zugführer: „Es ist in der Tat so, dass viele Kinder von Kameraden, wenn sie erwachsen sind, auch zur Feuerwehr gehen.“ Und noch etwas ist wichtig: „Die Menschen im Hintergrund sind enorm wichtig“, betonen Rogall, Thelosen und Cloosters. Gemeint sind die Ehegatten und Partner im Hintergrund.
Das 100-jährige Bestehen feierte der Löschzug 1999. Paul Rogal, Unterbrandmeister beim Löschzug Kranenburg: „Wenn ich an das 100-Jährige zurückdenke, dann hat dieses Jubiläum einen bitteren Beigeschmack, denn am Jubiläumssamstag – es war ein Samstag – brannte damals der Hof eines Feuerwehrkameraden in Kranenburg Frasselt ab.“ Natürlich erschien zum 100. Jubiläum eine Festschrift: „Wenn die Geschichte einer Freiwilligen Feuerwehr geschrieben werden soll, dann müssten eigentlich genügend Unterlagen vorliegen. Das ist hier nur zu einem Teil der Fall, denn im letzten Krieg wurde vieles vernichtet“, heißt es im Anlauf zur Festschrift. Immerhin wurde eine „Bevölkerungsbefragung“ durchgeführt, die unter anderem Fotos aus frühen Zeit wieder ans Tageslicht beförderte. Zum 125. hoffen alle auf einen ruhigen und gemütlichen Tag. „Wir veranstalten zwischen 10 und 16.30 Uhr einen Tag der offenen Tür, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind“, sagt Daniel Cloosters. Zu einem Feuerwehrfest gehören natürlich eine Fahrzeugausstellung sowie Speisen und Getränke. Es wird Kaffee, Kuchen und Leckeres vom Grill geben. „Wir haben aber auch an die jungen Besucher gedacht“, sagt Andreas Thelosen. Es wird eine Hüpfburg und Spiele geben. Dazu eine Schau-Übung der Jugendfeuerwehr. Demnächst soll es für die Kranenburger Feuerwehr ein neues Gerätehaus geben. „Zum Jubiläum können wir ein 3-D-Modell dieses neuen Gerätehauses zeigen“, sagt Daniel Cloosters. Mit der Zahl der Mitglieder im Kranenburger Löschzug ist die Kapazität des derzeitigen Gerätehauses erschöpft. Gegen 16.30 Uhr ist dann der Tag der offenen Tür beendet – „zumindest der öffentliche Teil endet dann“, grenzt Andreas Thelosen ein und ergänzt: „Um 18 Uhr findet ein Festgottesdienst statt und anschließend ein Empfang für geladene Gäste. Da erwarten wir dann neben unserem Bürgermeister und Mitgliedern der Fraktion unter anderem auch Abordnungen anderer Wehren.“ Dazu gehören auch Kameraden befreundeter Wehren aus den Niederlanden. Öffentlich und tüchtig gefeiert werden kann dann wieder zum großen Biwak des Löschzugs Kranenburg, das am 5. Juli ab 18 Uhr begangen wird.